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Ortsbücherei

Stöckheim

Braunschweig
Siekgraben 46-48

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Buchvorstellungen



Hamed Abdel-Samad: Mein Abschied vom Himmel (2009)

Es ist die bittere Geschichte des hochbegabten muslimischen Mannes, Sohn eines Imams aus einem ägyptischen Dorf. Er wurde von seinem Vater als sein Nachfolger erzogen, musste also schon früh den Koran auswendig lernen. Als Kind wurde er missbraucht, als junger Student suchte er Orientierung, mal bei ägyptischen Marxisten, mal bei den fundamentalistischen Muslimbrüdern, später bei den Buddhisten in Japan. Mehrfach war er in psychiatrischer Behandlung.
Es ist eine erstaunliche Biographie, sehr exhibitionistisch. Er lässt nichts aus über sich, seine Familie und wie er den Islam erlebt. Er sagt selbst: „Drei große Tabus der islamischen Welt breche ich in diesem Buch: Religion, Sexualität und Politik.“ Aber auch mit der deutschen Kultur hat er große Schwierigkeiten.
Hamed Abdel-Samad studierte Englisch und Französisch in Kairo, Politik in Augsburg und Japanisch in Japan. Er hat als Wissenschaftler in Erfurt gearbeitet, am Georg-Eckert-Institut in Braunschweig und am Institut für jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Inzwischen ist er vollberuflich Autor und sehr präsent in den Medien als Interview-Partner und Gast in Talk-Shows.
Mehrfach wurde zum Mord an ihm aufgerufen, darum steht er unter Polizeischutz.


Randi Crott und Lillian Crott-Berthung: Erzähl es niemandem (2012)

Die Liebesgeschichte meiner Eltern

Diese Biographie ist ein bewegendes Buch. Es ist die Liebesgeschichte des deutschen Soldaten Helmut mit der Norwegerin Lillian im besetzten Norwegen 1942. Dass Helmut Halbjude ist, verrät er ihr erst nach einiger Zeit. Niemand darf es wissen, auch nicht ihre Familie. Die Liebe übersteht den Krieg trotz aller Anfeindungen und Widrigkeiten. 1947 kommt Lillian schließlich auf illegalem Weg zu Helmut nach Deutschland.
Das Buch setzt sich aus Fakten, Erinnerungen und Briefen zusammen, es springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es vermittelt viel Hintergrundwissen über die deutsche Besatzung in Norwegen.


Friedrich Christian Delius: Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus (1995)

Die Erzählung beruht auf einem wahren Vorgang. Sie handelt von dem Kellner Paul Gompitz, der den Plan fasst, einmal im Leben nach Syrakus zu reisen. Aber legal aus der DDR auszureisen und zurückzukehren war vor 1989 fast unmöglich. Trotzdem schafft er es, seine Reisepläne zu verwirklichen. Es ist eine kleine, ruhige Erzählung, aber spannend zu lesen.


Emma Donoghue: Raum (2011)

Der 5-jährige Jack lebt seit seiner Geburt mit seiner Mutter, eingesperrt von ihrem Entführer, in einem 12 m² großen Raum. Er kennt nur seine Welt im Raum und sieht eine andere Welt im Fernseher, „die aber nicht echt ist.“ Das Buch erzählt vom Leben im Raum, von der Planung und Durchführung der Flucht und was danach passiert. Es ist ein faszinierender Roman, einfühlsam und beklemmend zugleich. Er wird erzählt aus der Sicht und in der Sprache eines 5-jährigen.


Christian Eisert: Kim und Struppi (2014)

Ferien in Nordkorea

Eisert ist TV-Autor, Satiriker und Comedy-Coach. Thanh Huang ist Fotojournalistin. Die beiden ändern ihre Biographie und reisen inkognito als Touristen durch Nordkorea, natürlich immer begleitet und bewacht. Das Buch gibt interessante Einblicke in ein Land, welches alles tut, um genau diese Einblicke nicht zuzulassen.
Die beiden haben zwei staatlich bestellte Reisebegleiter, die ihrerseits auch wieder beobachtet werden. Die Reisebegleiter stehen in engem Kontakt mit den „Struppis“, den bräunlich gekleideten Geheimagenten, die Touristen in Nordkorea auf Schritt und Tritt verfolgen. Trotzdem gelingt den Reisenden hin und wieder ein Blick hinter die Kulissen des Regimes. Das Buch ist lehrreich, aber sehr unterhaltsam geschrieben. Mir hat es viel Spaß gemacht, es zu lesen.


Fabio Geda: Im Meer schwimmen Krokodile (2011)

Eine wahre Geschichte

Drei Gebote gibt seine Mutter dem 10-jährigen Enaiat mit auf den Lebensweg: 1. keine Drogen zu nehmen, 2. keine Waffen zu benutzen, 3. nicht zu stehlen. Dann verschwindet sie über Nacht. Er hält sich an die Gebote, während er sich alleine von Pakistan bis nach Italien durchschlägt. Die Flucht dauert fünf Jahre. Er arbeitet hauptsächlich schwarz auf Baustellen (z.B. 2004 in Athen für die Olympiade), um die Schlepper zu bezahlen und zu überleben. Das Buch ist nicht nur eine sehr spannende und aufwühlende Nacherzählung eines Flüchtlingsschicksals. Es zeigt eindrucksvoll, weshalb Menschen bereit sind, langjährige, strapaziöse Wanderungen mit zum Teil traumatischen Erlebnissen auf sich zu nehmen. Sie wollen überleben, haben das Bedürfnis, frei atmen zu können.


Stephan Orth: Couchsurfing im Iran (2015)

Meine Reise hinter verschlossene Türen.

Eine etwas andere Reiselektüre. Stephan Orth beschreibt seine abenteuerliche Reise quer durch ein gastfreundliches Land. Es lässt einen Blick hinter die Kulissen der iranischen Bevölkerung zu.


Dirk Reinhardt: Train Kids (2015)

Das Buch berichtet von dem 14-jährigen Miguel, der sich von seinem Dorf in Guatemala aufmacht, um den U.S.A. seine Mutter wiederzufinden. Schnell merkt er, dass er nur ein Teil eines großen Trecks blinder Passagiere ist, die unter Lebensgefahr versuchen, illegal auf Zügen durch Mexiko zu kommen. Schließlich landen sie an der Grenze zu den U.S.A., die wie eine Festungsmauer gesichert ist. Diese Grenze zu überwinden, stellt die größte Herausforderung dar.
Dieser Jugendroman ist entstanden aus vielen Gesprächen mit betroffenen Jugendlichen und intensiven Recherchen vor Ort in Mexiko. Es sind schätzungsweise 50 000 Kinder und Jugendliche aus Mittelamerika auf den Güterzügen in Mexiko unterwegs, um sich in die U.S.A. durchzuschlagen.


Kathryn Stockett: Gute Geister (2009)

Unter dem Titel „The Help“ veröffentlicht, 2011 verfilmt.

Es ist die Geschichte der schwarzen Dienstmädchen in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts (1962). Unterschiedliche afroamerikanische Haushälterinnen erzählen in der Ich-Form über ihre Arbeit bei den weißen Familien. Wie auch gerade die kleinen Kinder ihre schwarzen Ersatzmuttis heiß und innig lieben, aber später als ältere Kinder und Jugendliche sie schikanieren, wie sie es von ihren Müttern gesehen und gelernt haben. Eine weiße junge Frau schafft es, die Geschichten inkognito als Buch herauszubringen, was natürlich in dem Ort großes Aufsehen hervorruft. Es ist ein wunderbares Buch über Zivilcourage, eine fesselnde Geschichte über das Zusammenleben von Schwarz und Weiß zur Zeit der Rassentrennung.


Velma Vallis: Zwei alte Frauen (1. Auflage in Deutsch 1994)

Eine Legende von Verrat und Tapferkeit

Im Norden Alaskas ist ein Nomadenstamm von einer Hungersnot betroffen. Wie das Stammesgesetz es vorschreibt, werden die beiden ältesten Frauen (75 und 80 Jahre alt) als unnötige Esser in der verschneiten Wildnis zurückgelassen. Nach anfänglicher Verzweiflung besinnen sich die beiden Frauen auf ihre Kräfte. Sie geben nicht auf und wachsen im Überlebenskampf über sich hinaus, bis hin, dass sie ihren Stamm, den sie wiedertreffen, vor dem Verhungern retten.


Meike Winnemuth: Das große Los (2013)

Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr

Meike Winnemuth erzählt von einer Reise, die sie in 12 Monaten in 12 Städte auf allen Kontinenten führt. Sie schreibt es mit viel Gespür für die Besonderheiten der Städte und ihrer Bewohner. Und das Beste ist, die halbe Million hätte sie gar nicht gebraucht. Es ist ein wunderbar inspirierendes Buch.


Peter Wohlleben: Das geheime Leben der Bäume (2015)

Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt

Was wissen wir über Bäume? Wie helfen sich Bäume untereinander? Können Pflanzen denken? Fragen werden in dem Buch beantwortet, allerdings gibt es auch Dinge, die nicht erklärt werden können. Aber das Buch schärft unser Bewusstsein für die Natur und unsere Umwelt.



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